Triton

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..................Breaking News aus Lauterbach und Umgebung
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Auf dieser Seite werden die radikal wichtigsten Ereignisse in und um Lauterbach schonungslos
berichtet. Manches mag man Satire nennen, und die darf ja zum Glück alles. Wer seinen Senf zu einzelnen
Beiträgen abgeben oder eigene Beiträge anbieten möchte, der kann mit der Redaktion Kontakt aufnehmen
(s. Impressum). Vielen Dank an die bisherigen Einsender!

Aktualisierungen erfolgen nach Bedarf - denn Breaking news geschehen nicht jeden Tag.
Nicht einmal in Lauterbach!

(Ältere Beiträge können nachgefragt werden!)

 

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Logo 17. Juli 2018 ...Lauterbach ...
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Die CSU fordert es seit langem, nun hat ausgerechnet das kleine hessische Lauterbach das erste
deutsche Ankerzentrum, in dem Geflüchtete (manche Menschen sagen, das meiste seien
Wirtschafts-Flüchtlinge... wer weiß?)konzentriert und versorgt werden. Betreut werden sie
ausgerechnet von eine Kroatin:

So wie hier an der Gaststätte "Zum Ankerturm" in Lauterbach, die man im Volksmund
einfach nur den "Anker" nennt, lassen wir uns das gefallen. Denn das Wort "Anker-
zentrum" steht zwar im 2018-er Koalitionsvertrag für „Zentrum für Ankunft, Entscheidung,
Rückführung (AnkER)“ - in Lauterbach aber für "Ankunft, Entscheidung und Runter damit
(Prost)." So kann man auch mal Flüchtlinge empfangen!
So wie die CSU die Ankerzentren (AZ) fordert lassen wir uns das nicht gefallen, sie erinnern
uns nicht nur phonetisch zu sehr an eine andere Abkürzung mit "Z" - Zentren oder Lager,
die wir nie wieder haben wollen.

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Logo 9. Juli 2018 ...Lauterbach ...
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Der Lauterbacher "Investor" (eine Berufsbezeichnung, die der LA extra für ihn erfunden hat)
Gustav Stabernack hat den ehemaligen Gasthof Keutzer in der Lindenstraße in Lauterbach
erworben und daraus Wohnungen gemacht. Der alte Saalbau wurde abgerissen, ein neuer
Flügel an das alte Haupthaus angebaut. Gute Sache.
Den Platz davor, wo oft Menschen auf Bänken zusammen saßen und eine alte Schwengelpunpe
Wasser liefert, glaubte Herr Stabernack verschönern lassen zu müssen und ließ eine Sandstein-
Statue von Simplicius anfertigen, also jener auf dem Lauterbacher Stadtwappen abgebildeten
Figur, die dort als etwas windschiefer Ritter erscheint. Stabernacks Sandsteinritter wirkt eher
rundlich-behäbig und schon irgendwie knuffig nicht wahr? Eigenartig nur, was der "Investor"
in den Sockel meisseln ließ:

Ja, das steht wirklich da:

Simplicius, das haben wir alle mal in der Lauterbacher Eichberg-Grundschule in Heimatkunde
gelernt, war ein römischer Soldat und Märtyrer, der um das Jahr 300 zusammen mit seinem
Bruder Faustinus und seiner Schwester Beatrix vom römischen Kaiser Diokletian hingerichtet
wurde. Der gute alte Bonifatius brachte Reliquien nach Fulda, da wurde Simplicius deswegen
als Schutzpatron verehrt, denn Reliquien sind teuer, da müssen sie auch etwas leisten. Von
Fulda haben sich die Lauterbacher diese Wappenfigur gleichsam entlehnt, wahrscheinlich
konnten sie sich keine eigenen Reliquien leisten. Schutzschirm eben. So.

Stadtwächter des Freihandels? Simplicius? Ja? ... Nein. Wirklich nicht.
Ganz offenbar leidet unser "Investor", der sein Leben lang Geschäftsmann war und darum
Freihandel an sich offenbar toll findet (und diese Ansicht verbreiten möchte, um jeden Preis),
am weit verbreiteten Pipi-Langstrumpf-Syndrom:
"Ich mach' mir die Welt, wide-wide wie sie mir gefällt." Denn Simplicius wusste definitiv weder
etwas von der Stadt, die Stabernack meint, noch von Freihandel. Er war radikaler Christ, also
ein Anhänger jener Religion, deren zentraler Erlöser die Händler aus dem Tempel geworfen
hatte. Der "Investor" schafft mit seiner Statuen-Unterschrift also astreine Fake-News.

Natürlich darf er auf "seiner" Statue alles mögliche behaupten, aber dass Simplicius der
Wächter des Lauterbacher Freihandels gewesen sei, macht ebensoviel Sinn, als wolle man
behaupten, Simplicius sei der Erfinder der Erdbeermarmelade - die aber doch nachweislich
Dr. August Oetker erfunden hat.
Also: fröhlich drauf los behaupten ohne Sachbezug zur Realität schadet offenbar nichts, und
so stellen wir hier ein für allemal fest, dass der Investor Stabernack die Figur des pummeligen
Ritters vor vielen Jahren in der Grundschule aus Fimo selbst gebastelt hat und dieses "Kunstwerk"
nun dem Steinmetz als Vorlage gab. Gar nicht so unplausibel, oder?

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Logo 8. Juli 2018 ...Lauterbach ...
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Der Denkmalschutz wird in Lauterbach groß geschrieben, immerhin. Praktiziert wird er leider nicht.
Wenn man in Lauterbach eine Stadtführung bucht, evtl. gar eine mit kostümiertem Führer, dann
bekommt man neben anderen Highlights auch die Basaltmauer zur Einfassung der Lauter und die
Schrittsteine gezeigt. Die mit regionalen Basaltsäulen gemauerte Bacheinfassung, vor allem im
Bereich der Mondanibrücke, aber auch bis hinauf zur Vogelsbergstraße, war für Lauterbach
tatsächlich wichtig - auf alten Bildern oder zum Beispiel einem Wandgemälde im Café am Wichhaus
kann man sich anschauen, wie das früher war, als die Wiese bis an den Bachrand führte. Vorher war
Lauterbach ein feuchtes Rattenloch - danach war Lauterbach ein deutlich trockeneres Rattenloch.
Und es entstanden die schmucken Parkplätze am Graben, ohne die wir ja gar nicht mehr leben
möchten.
Nun haben aber unsere Altvorderen damals so schlampig gebaut, dass bereits nach wenigen hundert
Jahren die ersten Schäden auftraten, nämlich gegenüber dem Entennest, als besonders clevere
Bauarbeiter versuchten, Wurzeln aus dem Mauerwerk zu ziehen und von oben mit schweren
Maschinen noch richtig Druck machten, wie ein engagierte Anwohner beobachtet hatte. Ein Stück der
Mauer stürtzte ein und sieht noch heute so aus:

Zwar versäumte man nicht, trotz der unmittelbaren Nähe zum Fließgewässer, das darüber gelegne
Gärtchen gründlich mit Glyphosat abzuspritzen, doch die Mauer wieder herzurichten, das schaffte
man seit über einem Jahr nicht. Angeblich lag dazu keine Baugenehmigung vor - aber seit wann
braucht man zur Wiederaufrichtung einer historischen Mauer eine Baugenehmigung?
Eher sah es so aus, wie aufmekrsame Beobachter berichteten, dass die angeheuerte Baufirma mit
dieser Aufgabe schlicht überfordert war. Die Basaltsäulen sind nämlich gar nicht rechteckig, wie
sonst die Steine, an denen sie Mauern gelernt haben. Dann noch im Wasser stehen, pfui! Was man
früher ohne Bagger und Beton schaffte, geht heute nicht mehr. Man hätte ja Ytongsteine genommen,
denn das nächste Hochwasser kommt bestimmt und würde da alles wegreißen, aber seltsamerweise
haben da ein paar Denkmalschützer Einwände. Warum, ist schleierhaft.
Aber nun hat die Stadt eine Lösung gefunden und die Reparatur wird nach fast zwei jahren Planung
endlich in Angriff genommen. Die Methode ist schlicht genial: die Lücke in der Mauer wird zubetoniert,
und ein namhafter polnischer Künstler, dessen Namen man nicht aussprechen oder aufschreiben kann,
wird ein schickes Basaltmuster darauf malen. Brilliant.

Wenige Meter weiter lauterabwärts kommt der Tourist an die Schrittsteine, auf die Lauterbach
besonders stolz ist. Aber auch hier: einer der großen Sandsteinquader (jaja, da ging es auf einmal!) ist
unterspült und droht irgendwann einmal zu kippen. Auch hier wäre Beton natürlich die beste Lösung,
denkt man sich im Rathaus, aber findige Handwerker haben die Maßnahme noch weiter vereinfacht und
Löcher in den uralten Sandstein gebohrt - was die Haltbarkeit des Steines selbstverständlich weiter
verbessert, und vorne und hinten Winkeleisen angeschraubt.
Nicht weniger brillant und gekonnt, und es zeigt der Besuchern Lauterbachs: so sieht hierorts
fachkundiger Denkmalschutz aus:

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Logo 10. Mai 2018 ...Lauterbach ...
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Das Schlachtschiff =TRITON= war im Trockendock und wurde wieder kampftauglich gemacht,
Kapitän und Mannschaft erneuterten ihre Patente und absolvierten Fortbildungen in modernen
Kampftechniken, nun ist der Zerstörer wieder ausgelaufen und wurde gleich in sein erstes
Gefecht verwickelt.
Da hat man nun in Lauterbach die letzten Stolpersteine neuverlegt
(s.a. www.kulturverein-lat.de), die bisher anstelle vor den Häusern, wohin sie gehören,
vor dem Rathaus verlegt gewesen waren. Stolpersteine sind kleine, dezentrale Mahnmale, die es
derweil in tausenden Städten gibt , sie erinnern an diejenigen Menschen, die von den Nazis im
sogenannten Dritten Reich ermordet oder in den Tod getrieben wurden und liegen stets vor dem
Haus, in dem diese Menschen ihren letzten offiziellen Wohnsitz hatten. Das können Juden sein
oder Menschen, die damals aus anderen Gründen verfolgt und ermordet wurden. In Lauterbach
wurden ab September 2008 diese Stolpersteine verlegt, nachdem Tilo Pfeiffer sich lange dafür
eingesetzt hatte, getragen von einer Initiative aus Kirchen, dem Kulturverein und Privatpersonen.
Mehrere Steine durften nicht verlegt werden, weil die Hauseigentümer dagegen waren.


Bahnhfostr. 3 in Lauterbach. Stolpersteine am rechten Rand

Na und, kann man da fragen, der Gehweg ist öffentlicher Raum, Lauterbach und seine politischen
Volksvertreter haben sich für diese Form des Gedenkens entschieden, weil sie nicht vergessen
wollen, dass auch in Lauterbach Juden aus ihren Häusern geprügelt und enteignet worden waren,
bevor man sich ihrer in den KZ ganz entledigte, warum muss denn da der Hauseigentümer
zustimmen? Fragen Sie das den Lauterbacher Bürgermeister, der auf diese Regelung bestand, das
versteht sonst keiner. Bei allen anderen baulichen Maßnahmen werden die Hauseigentümer nicht
befragt. Kann es denn sein, dass es einzelnen Haueigentümern gelungen war, auf diese Ent-
scheidung des Bürgermeisters Einfluss zu nehmen? Nein, auf gar keinen Fall, denn der hätte ja in
diesem Fall nicht mehr als Vertreter der Bürgerschaft, sondern als Verteter von Privatinteressen
gehandelt! Dieser vollkommen absurde Verdacht kam einmal auf, da es dem Besitzer der Bahnhof-
straße 3 nicht peinlich war, sich auch diesmal wieder massiv gegen die Verlegung einzusetzen,
die auf "beglückende" Weise (Prof. K.A. Helfenbein) von der Initiative mit viel Beteiligung von
jungen Menschen Lauterbachs vollzogen wurde. Er versuchte mehrfach Einfluss zu nehmen, was
in den meisten Fällen misslang - bis zum Schluss, als es ihm offenbar glückte, die ausführenden
Bauarbeiter zu beschwatzen, die Steine doch nicht da zu verlegen, wo das vorgesehen war,
nämlich in die Mitte vor das Haus, sondern verschämt am rechten Rand (!) ganz nah am Nachbar-
grundstück und nahe der Mauer (was zeigt, dass der bisherige Einwand, da würden ja die Hunde
darauf pinkeln, nur vorgeschoben war - hier pinkeln sie erstrecht). Was für eine lächerliche
Angst doch Menschen vor Gedenken und Gedanken haben können...

Das zeigt freilich, dass Herr Euler, dem das Haus gehört, nicht erst von irgendwem in die rechte
Ecke gestellt werden muss, weil er sich da offenbar bereits befindet - zumal er sein Ladengeschäft
nun auch noch an die AfD als Parteibüro vermieten möchte, die ihren blauen Schatten bereits voraus
wirft. Es wäre nochmals eine schöne Geste, wenn am Tage des Einzuges von Hohmann & Co. die
jungen Menschen nocheinmal anrücken würden und die beiden älternen Steine neu aufpolieren
würden. Eigentlich sollten sie dann auch nochmal "umgebettet" werden, zentral vor das Haus,
wie das eigentlich vorgesehen war. Ein Pflasterer braucht dazu maximal 15 Minuten. Aber
es steht zu befürchten, dass sich da weiter geduckt wird.

Euler selbst beteiligt sich jedenfalls demonstrativ nicht am Gedenken an Sally Weinberg, Rosa
Weinberg und Arthur Weinberg (deportiert 1941, ermordet in Minsk und Riga), wie es die
Lauterbacher Bürger pflegen.
Mehr muss man dazu eigentlich nicht wissen, findet der rechte Ausguck von der =TRITON=.

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Logo 30. Dezember 2017 ...Wartenberg ...
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Sie haben Sorge um die Gesundheit ihrer Kinder. Das demonstrieren die Bürger
Wartenbergs deutlich mit großen Transparenten an ihren Ortseingängen. Nun machen
sie ernst: Alle Wartenberger Bürger, die auch für die Ortsumgehung B254n sind,
verzichten zum Jahreswechsel 2017/18 aufs Böllern und Raketenabschießen!
Es werden folglich kaum Raketen über Wartenberg zu sehen sein in diesem Jahr ,
denn da sind sie sich ja einig, nicht wahr?

 

 

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Logo 29. Oktober 2017 ...Lauterbach ...
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Die =TRITON= war einige Zeit in unbekannten Gewässern verschollen, so haben sich
für einen Tag gleich drei Nachrichten aufgestaut. Beginnen soll unser Bordfunker mit
einer erstaunlichen Entdeckung. Er nahm sich nämlich, seines Berufes wegen, das
neue örtliche Telefonbuch von Lauterbach vor, um die Nummer der hiesigen
Sparkasse
Oberhessen nachzuschlagen, und stellte fest: die steht da nicht drin!
Die Sparkasse.
Im örtlichen Telefonbuch.
Da steht sonst jeder drin. Da stehen sogar Leute drin, die vor Jahren fortgezogen oder
längst verstorben sind.
Klar stehen Vogelsberger Sparkassenangestellte bei der Zentrale unter Generalverdacht
und dürfen daher nur noch über Friedberg angerufen werden, aber nicht einmal diese
Nummern werden genannt. (Beim Örtlichen von Alsfeld ist immerhin das noch zu finden.)
Die Sparkasse steht für die Region? Aber nicht mehr in deren Telefonverzeichnis?
Unserem Bordfunker ließ dies keine Ruhe, und er fragte nach. Die Herren mit den roten
Schlipsen reagierten gelassen, die Leute würden ohnedies nur noch über das Internet
Kontakt aufnehmen. Die ältere Generation hat man also auch längst abgeschrieben.
Ist das Ende der Sparkasse Oberhessen in Lauterbach nah? Fragt sich =TRITON =

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Logo 29. Oktober 2017 ...Lauterbach ...
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In Lauterbach tat sich dieser Tage Großes: Am Dienstag eröffnete der Netto-Markt in
der Vogelsbergstraße oberhalb des Sportzentrums, an der Stelle, an der zuvor der
"Lauterbach Hof" geschreddert worden war. In Windeseile war der neue Supermarkt
entstanden und bezogen worden - in einer Zeitspanne, in welcher man beim
Lauterbacher Rathaus gerade einmal einen Türgriff montiert hatte. Es prangen auch
schon große Leuchtreklamen am Straßenrand. Und was ist darauf zu lesen?


Der Bordkoch der =TRITON= hat sofort beschlossen, alle Backwaren nur noch im
"Netto" einzukaufen. (Hirn war gerade aus.) "Neue Traditionen", sagte er zur
Begründung, "sind mir am allerliebsten. Es wird längst Zeit, die ganzen alten
Traditionen endlich mal durch neue Traditionen zu ersetzen!" Da stimmt die
ganze Triton-Mannschaft in ein kräftiges Hei-Ho ein und freut sich über soviel
Fortschritt im Heimathafen.